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Hier werden hauptsächlich "kleinere" Projekte beschrieben. Niemand kann erwarten, daß er hier eine Anleitung findet, um einen Lungenautomaten zu bauen. Trotzdem kann man auch mit einem kleinen Werkzeugsortiment so einiges herstellen. Das verwendete Werkzeug findet sich bei den meisten besser ausgestatteten Heimwerkern. Zusätzlich konnte ich zeitweise auf einer alten Revolverdrehbank arbeiten (Nein, die steht nicht in einer Waffenschmiede ! Lediglich die Werkzeuge werden revolverartig in Position gebracht). Für einen Mechaniker oder fortgeschrittenen Heimwerker sind einige der beschriebenen Arbeiten vielleicht nur primitive Vorgänge oder Pfuschlösungen. Ich denke aber eher an Leute, die nur hin und wieder das Werkzeug in die Hand nehmen. Für Korrekturen und Verbesserungsvorschläge wäre ich dankbar.
Nachdem
die im Handel erhältlichen Reels (z.B. DiveRite)
ziemlich teuer sind (von €50 steigend), dachte ich mir, daß ein
Selbstbau kein Problem sein sollte. Der Aufbau der meisten Reels ist denkbar
einfach. Eine Seilspule mit einem Drehknopf wird in einem U-förmigen
Metallteil drehbar angebracht. Das Seil wird durch ein rechteckige Öffnung
eines Schenkels geführt und ist mit einem Karabiner verknotet. Ein
weiteres L-förmiges Metallteil dient als Griff. Mit einer Schraube
mit großem Drehknopf, die auf die Spule drückt, kann man das
Abspulen kontrollieren.
Die Seillänge variiert mit dem Anwendungszweck. Beim Höhlentauchen unterscheidet man 3 Typen von Reels: Jump oder Gap Reel (20-40m), Sicherheitsreels (60-100m) und eine Guideline (bis zu 300m). Fürs Wracktauchen reichen aber teilweise schon wesentlich geringere Seillängen. Die Dicke beträgt etwa 2-4mm. Für meine Reel wählte ich 3mm Seil, das ich im Baumarkt beim Maurerbedarf als 50m Rolle bekam. Da ich mehr als 50m wollte, verspleißte ich die Enden der zwei Schnüre, sodaß der Duchmesser nicht wesentlich stieg und sich kein Problem beim Abspulen ergab. Wenn man ein durchgehendes Seil haben will, muß man meistens wesentlich größere Spulen kaufen. Eine Kennzeichnung des Seils (Entfernung, Richtung) ist vorteilhaft.
Beim ersten Vormodell (siehe unten) versuchte ich die Spule, auf der das Seil geliefert wird, zu verwenden. Allerdings sind diese Spulen meist aus zu schwachem Material oder passen von der Größe her einfach nicht. Daher schritt ich auch hier zum Selbstbau. Als Material für die Spule wählte ich Plexiglas, da dieses gut zu verarbeiten und genügend fest ist. Man nimmt einen Stab von 40mm Durchmesser und schneidet 7cm ab. Natürlich kann man diese Maße nach Wunsch variieren. Jetzt durchbohrt man diesen Stab. Dieser Vorgang ist kritisch. Zum einen muß man erstmal einen genügend langen Bohrer mit der Stärke 10,5mm haben. Zum andern soll diese Bohrung extrem zentrisch sein. Am besten geht das mit einer Drehbank. Sonst muß man den Stab sehr genau einspannen und dann mit einer Stativbohrmaschine bohren - zuerst ein Stück vorbohren mit einem sehr viel kleineren Bohrer. Evt. bohrt man nur den halben Weg und dreht den Stab dann um.
Dann
schneidet man aus einer 5mm Plexiglasplatte zwei Scheiben von 114mm Durchmesser
aus und versieht sie mit einer zentrischen Bohrung von 10,5mm. Um die Scheiben
wirklich schön rund zu bekommen, kann man sie zusammenlegen, eine
Schraube von 10mm durch das Loch stecken und mit zwei Muttern fixieren.
Die Schraube spannt man dann in eine Bohrmaschine ein und schleift die
Scheiben bei gemäßigter Geschwindigkeit glatt. Die Scheiben
werden dann mit kleinen M4 Schrauben in vorgeschnittenen Gewinden auf dem
Stab befestigt. Als Drehknopf verwende ich zwei Aluröhrchen, die mit
einer Schraube an der Spule befestigt sind. Das äußere, dickere
Röhrchen ist etwas kürzer und frei drehbar. Das innere, dünnere,
etwas längere Röhrchen dient als Abstandshalter und ist durch
die Schraube und eine Scheibe fix montiert.
Für
den U-förmigen Rahmen verwende ich einen Alustab mit Rechteck-Querschnitt,
der in einem Schraubstock gebogen wird. Die Öffnung für das Seil
wird am besten, wenn man eine Oberfräse benutzt. Eine Reihe von Bohrungen
und Glattfeilen erzielt aber den gleichen Effekt. Das im Bild zu sehende
Plexiglasstück korrigiert einen zu großen Schlitz. Dadurch konnte
das Seil beim Aufrollen leicht neben der Spule landen. Außerdem
sollte man nicht zu viel Seil auf die Spule geben. Für die Achse der
Spule bohren wir vor und schneiden dann ein Gewinde in der Mitte des Alu-Teils.
Eine Schraube mit Scheiben und einem O-Ring oder Dichtungsscheibe sorgt
für eine gewisse Bremsung beim Abrollen. Ein weiteres Gewinde neben
der Achse nimmt die Schraube auf, mit der das Abrollen blockiert werden
kann. Zum Schutz der Spule gibt man ein Stück Schrumpfschlauch über
das Ende der Schraube. Jetzt noch das L-förmige Stück mit einer
Schraube befestigen, und die wesentlichen Arbeiten sind erledigt. Zum Befestigen
der Reel kann man in den Griff noch einige Löcher bohren. Außerdem
habe ich mit einer kleinen Öse einen Karabiner fix an der Spulenführung
befestigt.
Matthias Heinrichs hat mir dieses Bild seiner Reel geschickt.
Die Rolle ist die, auf der die Mauerschnur verkauft wurde, lediglich etwa 25m habe ich von der 100m Rolle abgewickelt, damit sie sich besser aufrollt. Der Drehknopf ist irgendein rundes Drehteil, das ich noch rumliegen hatte. Es war glaube ich ursprünglich mal eine Führungsrolle aus einem wirklich alten Nadeldrucker. Der Griff ist aus einem Alu-Profil gebogen (bekommst Du in jedem Baumarkt). Vorne ein mit Panzer-Tape (Klebeband) ausgekleidetes Langloch. Die beiden Kabelbinder sind nur als Rechts/Links Anschlag gedacht, damit sich das Band nicht an den scharfen Kanten aufribbelt. Wichtig noch: Einmal komplett abrollen und Ende festknoten :-)
Und hier noch eine "quick-and-dirty" Anleitung für ein Reel. Ich würde nicht empfehlen, damit in eine tiefe, lange Höhle einzudringen, aber für Übungen oder einfache Tauchgänge reicht sie.
Der
Rahmen besteht aus Aluprofil, wie man es in Baumärkten für Wandaufhängungen
findet. In einem Schraubstock läßt es sich leicht biegen. Eine
Schraube mit Mutter verbindet die beiden Teile. Einige Löcher dienen
der Befestigung. Als Seilführung bringt man ein Langloch an. Entweder
mit einer Fräse, einem Winkelschleifer oder sonst indem man nebeneinander
Löcher bohrt und mit einer Feile eine durchgehende Öffnung schafft.
Eine
M8 Gewindestange nimmt die Seilrolle auf. Ein Gewinde im Rahmen ist nützlich,
aber nicht nötig. Mit einem Federring, auf den eine Flügelmutter
drückt, wird Abrollkraft gesteuert. Um nicht mit dem Rollengriff in
Konflikt zu kommen, habe ich die Flügelmutter außen abgefeilt.
Damit sich die Mutter nicht mit der Rolle mitdreht, ist die Gewindestange
seitlich abgeflacht, und ein Blechteil mit einer passenden Bohrung dreht
sich so nicht mit. Ein Splint durch die Gewindestange verhindert den Verlust
der Flügelmutter.
Das
Langloch sollte man noch mit Klebeband o.ä. ausgekleidet werden um
Abrieb zu vermeiden. Die Rolle ist die, auf der das Seil verkauft wird
(2-3mm, 50m). Als Rollengriff dient ein Möbelknopf. Die Einzelteile
sollten für unter €10 zu bekommen sein.
Neuerdings kommen Scheren statt Messer in Mode. Um sich aus einer Leine zu befreien sicher eine überlegenswerte Alternative. Allerdings waren mir die kommerziellen Modelle zu teuer. €50 das teurere Modell, immer noch €20 für eine einfachere Lösung. Diese habe ich weitgehend kopiert. Benötigt wird etwa 1m Gurtband von mindestens 50mm Breite, Klettband der gleichen Breite etwa 7cm und eine Schere ähnlich wie auf den Fotos zu sehen.
Es werden zwei Gurtbandstücke benötigt, eines ist etwas länger. Die genauen Maße muß man auf die Schere abstimmen. Auf das längere Teil näht man zuerst das rauhe Teil des Klettverschlusses (1). Dann kommt eine U-förmige Naht, die die beiden Teile verbindet und die Tasche für die Schere bildet (2). Am unteren Teil kann man einen Plastik D-Ring, oder wenn man keinen hat, auch einen O-Ring zur Befestigung einnähen (3). Naht (4) bildet eine Schlaufe für einen Riemen. Naht (5) ist nicht unbedingt nötig, bringt aber einen besseren Halt. Zuletzt schlägt man den Verschluß am Ende um und näht den weichen Teil des Klettverschlusses auf (6). Die angegebenen Maße passen für eine der üblichen Verbandskastenscheren (anders als abgebildet).
Mit zwei Riemen kann man die Schere wie ein Tauchermesser tragen. Natürlich sollte die Schere rostfrei sein. Trotzdem empfiehlt es sich, sie mit Fett gegen Rost zu schützen.
Eine käufliche Schere hat eine Schnur, um die Schere zu sichern.
Allerdings dürfte das die Benutzung doch sehr behindern.
Vor einiger Zeit habe ich ein Messer einzeln gefunden. Vielleicht hätte
man die Scheide auch allein kaufen können, aber wie der Fund zeigt,
ist sie sowieso nicht sehr zuverlässig. Also habe ich eine neue gebastelt.
Aus einer 2mm Kunststoffplatte habe ich ein entsprechendes Stück herausgeschnitten
und mit einem Heißluftgebläse in eine passende Form gebogen.
3 Schichten übereinander bilden den Abstand für die Klinge. Als
Halterung nehme ich einen breiten Klettverschluß, der mit einer Blindniete
befestigt ist. Solche Nieten halten auch den unteren Teil zusammen. Da
der Kunststoff weiß war, habe ich das ganze noch schwarz gestrichen.
Der finanzielle Nutzen ist gering, aber die Aufgabe interessant, und ich
weiß, daß das Messer hält !
Hier noch eine Variante eines Bekannten. Die Klinge nimmt ein Stück
Schlauch auf, das mit Kabelbindern an einer Grundplatte aus Alu befestigt
ist. Das Messer wird mittels eines Hakens an einem Gummiband gehalten.
Das ist eine Markierungsboje, um einen Punkt unter Wasser zu kennzeichnen. Ich habe eine Styroporkugel angemalt und ein grobes Netz zur Befestigung drumherum geknotet. Die Seilspule besteht aus zwei Messingteilen, die ich zusammengelötet habe. Dann noch zwei Laschen, um den Ball daraufzustecken und zur Befestigung. Das ganze wurde dann mit Zinkfarbe bemalt. Die als Gewicht dienende Spule faßt etwa 50m dünnes Nylonseil. Ein Gummi hält den Ball auf der Rolle.
Wenn man das Material hat, ist es eine nette Bastelei, sonst sind die
fertigen Bojen wohl die bessere Lösung.
Manche haben vielleicht schon daran gedacht, normale Taschenlampen, die immer wieder billig angeboten werden zum Tauchen zu verwenden. Die wasserdichten werden meist durch Festschrauben des Lampenkopfes eingeschaltet. Diese Lampen funktionieren, wenn die Dichtungen sorgsam behandelt, normalerweise gut. Allerdings sollte man sie nicht im Wasser ein oder ausschalten.
Also habe ich mir gedacht, ich rüste einen Schalter nach. Ich habe den Blechstreifen, der zum unteren Batteriekontakt führt durchgeschnitten und einen flachen Reedkontakt eingelötet. Dieser muß allerdings gut in die Aussparung im Inneren der Lampe passen. Außen befindet sich ein Magnet, der mit Kleber mit zwei O-Ringen verbunden ist. Zum Einschalten bringt man einfach den Magneten in eine gekennzeichnete Position.
Allerdings gibt es einige gravierende Nachteile:
Aus diesen Gründen verwende ich meine Lampen dieser Art nicht mehr.
Besonders weil der Preisvorteil nicht sehr groß ist. Diese Lampe
kostet 100-150ATS, während eine Lampe eines Tauchgeräteherstellers
mit Schalter (siehe Tauchhelm) um unter 300ATS zu haben ist.
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