Mein Rebreather

Die Entwicklung in chronologischer Folge. Wen das nicht interessiert, hier gehts zum aktuellen Stand und hier einige Details.

Die meisten davon werden wohl in der Folge noch geändert werden. Aber so konnte ich das ganze wenigstens mal testen. Wie bei meinen Lampen versuche ich so billig wie möglich zum Ziel zu kommen. Einige Teile aber muß man kaufen (Gasflaschen, Regler), andere sind nur schlecht selbst herzustellen oder durch eine günstige Alternative zu ersetzen (Mundstück, Schläuche).


Der erste Versuch.

1.TG (19.3.98): Ohne Kalk, nur Dichtheitstest -> es kam einiges an Wasser rein.
Der grüne Schlauch war viel zu steif und wurde gegen einen weiteren Faltenschlauch ersetzt. Die Anschlüsse am Atemkalkbehälter hatten nicht genug Platz für eine vernünftige Dichtung. Der Klodeckel braucht einen wesentlich besseren Halt nach unten.

2.TG (26.3.98): Ohne Kalk, nur Dichtheitstest -> alles dicht.
Am Atemkalkbehälter sind jetzt Schraubkupplungen, die mit einer Klebe-Dichtmasse abgedichtet wurden. Der Klodeckel wurde unten besser befestigt, ist aber immer noch sehr unpraktisch.

3.TG (2.4.98): Mit Kalk, Schwimmbad, Nitrox 50%, 20min in etwa 1,6m -> alles OK, am Klodeckel steigen kleine Blasen auf
Gasabgabe von etwa 3l - ein Atemzug alle 45sec. Das Gas durch die Maske abzugeben ist unproblematisch. Allerdings ändert sich dadurch die Tarierung und man muß schnell frisches Gas nachströmen lassen. Die Auswirkung des abgeatmeten Sauerstoffs ist unter diesen Bedingungen nur leicht spürbar.


4.TG (16.4.98): Mit Kalk, Schwimmbad, Nitrox 50%, 20min in etwa 1,6m -> OK, aber etwas Wasser unten im Atemkalkbehälter
Der Klodeckel wurde gegen zwei getrennte Blasen ausgetauscht. Keine Luftblasen zu sehen. Evt. wirken die Dichtungen nicht so gut gegen Unterdruck im System.

5.TG (19.4.98): 1.Freiwassertauchgang im Erlaufsee, Trockentauchanzug, 5°C Wassertemperatur, Nitrox 50%, 40min in 2-4,5m Tiefe, Gasabgabe alle 45 bzw. 60sec. -> OK, ein wenig Wasser im Schlauch unter dem Atemkalkbehälter, das Tarieren ist SEHR ungewohnt besonders in der geringen Tiefe mit 3 unabhängigen Auftriebskörpern; von der wenig vorhandenen Fauna sehe ich noch weniger :-)
Der Atemkalkbehälter wurde zusätzlich mit Dichtmasse abgedichtet.

6.TG (21.5.98): FreiwasserTG im Erlaufsee, Trockentauchanzug, 5-11°C, Nitrox50%/21%, 40min in bis zu 33m Tiefe, ab 20m mit Luft -> OK Überbleit, daher große Probleme mit der Tarierung, Wassereinbruch(ca. 300-500ml), Atemkalk funktioniert trotzdem, Atemwiderstand aber erhöht. Neuer Schutzbügel.
Der Wassereinbruch kommt wahrscheinlich vom Mares Inflator. Dieser läßt Luft/Wasser in den Kreislauf, wenn Unterdruck anliegt. Ich habe ihn jetzt gegen einen Standard Zeagle Inflator getauscht.

7.TG (27.5.98): Rovinj, Bucht, Naßanzug, 18°C, Nitrox 42%, 40min bis 10m -> OK, Blei von 9kg auf 2kg verringert, Tarierung wird langsam besser, kein Wassereinbruch mehr

8.TG (28.5.98): Rovinj, Valalta, Naßanzug, 18°C, Nitrox 44%, 70min bis 18m -> OK, teilweise zu lange Zeiten genommen, aber keine Probleme

9.TG (1.6.98): Marina, 18-15°C, Nitrox 48%/21%, 48min bis 40m, Gaswechsel bei 20m -> OK, subjektiv starke Beeinträchtigung in der Tiefe, WOB geht, Inflatoren haben geringen Gasdurchsatz, Atemkalk(3l) jetzt bei 4,7h - noch keine Verfärbung, etwas getrübte Sicht durch Flüssigkeit auf der Maske


Details:

Atemkalkbehälter:

Der Behälter stammt aus dem Baumarkt, es ist ein Reinigungszwischenstück für Abwasserrohre. Der Schraubdeckel ermöglicht das einfache Füllen und Leeren des Kalks. Das Volumen ist etwa 3l.


Die Anschlüsse sind Schlauchkupplungen.

Im Inneren der Deckel sind Niro Filter für Schmutzwasseransaugung montiert, die einen relativ geringen Atemwiderstand bringen. Die Dichtstellen sind mit einer Dichtklebemasse verschmiert.

Schläuche:

Die Schläuche stammen von einem älteren Beatmungsgerät aus einem Krankenhaus. Die meisten Verbindungen sind mit Schlauchbindern, Messingzwischenstücken und durchsichtigem Schlauch ausgeführt. Dieser Schlauch ist warm halbwegs formbar und bietet nebenbei den Vorteil, daß man den Luftweg beobachten kann. Bei manchen Stellen mußte ich zusätzlich Teflondichtband einsetzen. Die Messingteile werden sonst für Wasserinstallationen verwendet. Eigentlich sind mir die Strömungsdurchmesser zu klein, aber bisher ergab sich kein Problem

Mundstück:

Ich verwende das Mundstück eines Dräger Zweischlauchautomaten, das mit einem Messingzwischenstück an den Schlauch angepaßt wird.

Gegenlunge:

Als Gegenlungen verwende ich derzeit zwei 4l Trinksäcke aus dem Outdoorhandel. In den O-Ring gedichteten Deckel habe ich ein großes Loch gebohrt und einen Tankanschluß aus dem Yachthandel mit einer Flachdichtung eingesetzt.

Montageplatte:

Um eine stabile Plattform für meine Experimente zu haben, besorgte ich mir eine 4mm Niroplatte, die ich auf meinem alten Jacket montiert habe. Die Gasflaschen sind mit Schlauchbindern befestigt. Für den Atemkalkbehälter verwende ich Schnappverschlüsse für Abwasserrohre. Mit Atemkalk ist das Gerät leicht negativ, ohne leicht positiv (jeweils etwa 1,5kg).

Semiclosed Circuit:

Derzeit betreibe ich das Gerät halbgeschlossen, d.h. ich führe Gas (z.B. 50% Nitrox) zu, atme ein gewissse Zeit bis der Sauerstoff theoretisch auf etwa 0,2bar Partialdruck gesunken ist und gebe das Gas dann über Nase und Maske ab. Zur Bestimmung des Zeitraums habe ich mit der Tabellenkalkulation verschiedene Fälle durchgespielt. In größeren Tiefen kann man als Gas auch Luft verwenden. Allerdings wird der Sauerstoffgehalt bis auf 3% sinken, so daß normale Dekocomputer nicht verwendet werden können. Man muß also den Tauchgang vorher genau mit einem Programm planen. Außerdem steigt das Narkosepotential da der Stickstoffpartialdruck ansteigt.


Nächste geplante Änderungen:


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