Aus dem gleichen Beweggrund, den auch jeder andere bastelnde Taucher hat, habe ich mich entschlossen, eine UW-Lampe selbst zu bauen. Um es gleich einmal vorweg zu nehmen, ganz so billig war meine Lampe auch nicht, leider.
Zuerst mußte ich mich entscheiden, aus welchem Material ich mir
meine Lampe bauen werde. Da die im Handel erhältlichen, schönen,
tekigen Lampen alle aus Alu sind, habe ich mich für dafür entschieden.
Das war allerdings nur möglich, da ich selbst auch drehen kann und
ich eine Drehbank zur Verfügung hatte. Des weiteren habe ich mir Gedanken
über die Elektronik gemacht. Ich wollte natürlich alle möglichen
Features einbauen. Auch auf die Optik habe ich großen Wert gelegt,
ich will das Ding ja vorzeigen können.
Mein Lampe ist aus eloxiertem Aluminium, hat einen 12V/3,4Ah Bleigelakku und 35W. Es können aber auch stärkere Birnen eingesetzt werden. Sie ist auf 3 Stufen dimmbar und leuchtet mit voller Leistung ca. 65min. Die Dimmstufen sind individuell einstellbar. Das Ladegerät war sehr billig, mit einem Ladestrom (ist einstellbar) von 1,3A ist die Lampe in 4 Stunden voll. Ein kleines Voltmeter werde ich noch in das Ladegerät einbauen, soviel Platz ist gerade noch.
Die Lampe ist so gemacht, daß man auch einen anderen Akku einbauen
kann. Ein 12V/5Ah NiCd Akku ist kein Problem, war mir jedoch für meinen
ersten Versuch zu teuer, hätte aber viele Vorteile.
Der Schalter ist ein Magnetdrehknopf von DEV-Pein. Die Lampe hat auch einen
Tiefentladeschutz, der durch Blinken anzeigt, daß der Akku bald leer
ist. Ich habe auch eine Einschaltstrombegrenzung und eine Wassereinbruchswarnung
eingebaut. Die Elektronik habe ich von Reinhards Homepage. Sie wurde lediglich
so umgebaut, daß alles miteinander funktioniert (das heißt
Dimmung und TES, ESB, Wasserw.). Der Reflektor ist ein Medium mit ca. 30°
- jetzt denke ich allerdings das ein Spot mit 10° besser gewesen wäre.
Das macht aber nichts, da ich meinen Reflektor auch auswechseln kann. Der
Reflektor ist mit einem gedrehten Kunststoffring im Lampenrohr eingeklemmt.
Der Akku wird
zwei Kunstoffringen fixiert. Einer paßt genau in den Deckel der Lampe,
in den er hinein gedrückt wird, der andere hält den Akku gerade.
Der Akku selbst wird mit Heißkleber an diesen Ringen angeklebt. Die
Fassung der Birne wird auch in ein Aluminiumstück gepreßt, das
auf dem Akku und dessen Kunststoffring festgeschraubt wurde und so genau
ins Lampenrohr paßt. Durch diese Konstruktion ist die Birne auch
schon zentriert, gleichzeitig ist die Halogenbirne durch die vier Befestigungsschrauben
ein wenig geschützt. Zum Laden muß die Lampe geöffnet werden,
einen wasserdichten Ladeanschluß (z.B. von DEVPEIN ) kann man aber
leicht nachträglich einbauen.
Da meine Drehbank etwas zu klein war um ein so großes Gewinde
für den Lampenverschluß zu drehen, mußte ein Bekannter
diese Arbeit machen. Da jedoch auch er nur in seiner Firma drehen konnte,
kostete mich das Drehen des Gewindes €36. Das Gewinde hat jetzt 6
oder 7 Gänge, 4 oder 5 würden aber auch reichen. Das Problem
mit der Drehbank war, daß das Rohr nur auf ca. 5mm im Backenfutter
eingespannt werden konnte (Außenbacken) und beim Gewindedrehen dann
eine sehr große Beanspruchung auf diesen 5mm war. Auch die geringe
Wandstärke war hier mit ein Problem, da die Gefahr bestand, daß
das Backenfutter das Rohr verformt. Den Rest konnte ich selbst drehen,
sonst wäre die Lampe dann wohl auch zu teuer geworden.
Den Absatz für das Glas, das ich mit Silikonkleber eingeklebt habe,
habe ich so gemacht, daß ich 0,2mm Spiel am Durchmesser hatte. Das
Rohr selbst hat, nachdem es fertig gedreht ist, noch eine Länge von
225mm. Der Boden der Lampe (oder ist das jetzt der Deckel?) hat den gleichen
Außendurchmesser wie das Lampenrohr (logisch), und eine Länge
von 41mm. Der ausgedrehte Innenteil hat einen Durchmesser von 94mm und eine
Tiefe von 34mm, so daß also noch 7mm Wandstärke des eigentlichen
Bodens übrigbleibt. Die Reedkontakte lassen sich allerdings auch bis
ca. 12mm Materialstärke noch schalten.
Ein Problem war es die passenden Reedkontakte zu finden. Nach etlichen Versuchen, die kleinen Glasröhrchen einzukleben, bestellte ich mir bei Conrad Reedkontakte, die in ein Kunststoffgehäuse eingefaßt sind. Die sind auch billiger, und wesentlich einfacher einzukleben. Als Transportsicherung hat der Magnetdrehknopf eine kleine Schraube drin. Da man diese allerdings nur mit einem Schraubendreher lösen kann, habe ich mir eine Schraube gemacht, die man von Hand drehen kann. Den Griff von einem alter Schraubendreher (rot/transparent) habe ich mir dafür zurechtgedreht. Den Griff habe ich zuerst auf Ideallänge abgeschnitten, dann gebohrt, die Kanten rundgefeilt und danach im Schraubstock eingespannt und gebogen. Nachdem nun alle Aluminiumteile fertig waren, ging es zum Eloxieren. Das kostete für alle Teile zusammen €7, und war bereits nach 3 Tagen fertig.
Die Bauteile:
Gesamtkosten der Aluteile €25.(+ ein Bier für den Meister).
oder wenn man alle Aluteile im Aluminiumgroßhandel kauft: Preis € ?
Das Eloxieren aller Teile €7
Gewindedrehen €35
Diese Teile wurden bei DEV-Pein bestellt und gekauft
Sonstiges, bei diversen Fachhändlern gekauft:
Die Elektronikbauteile habe ich laut der Liste von Reinhard gekauft, da ich ja seine Schaltungen verwendet habe: ca. €14,50.
Gesamtkosten €220 , geht wahrscheinlich auch etwas billiger. Ich bin mir aber sicher, daß auch bei meiner Rechnung nochmals €22-36 dazukommen wegen mehrerer Versuche, defekter Teile, Elektronik kaputt gemacht, Reedkontakte gebrochen, Versandkosten, vom ganzen Ärger beim Bauen ganz zu schweigen.
Die Lampe ist zwar etwas größer als käufliche Handlampen, dafür kann man aber auch einige Ersatzteile im Inneren unterbringen (Ersatzbirne, O-Ring, Siliconpaste zum Schmieren des Gewindes...)
Viel Spass beim Bauen !