Modellbau - Schleppen/Lasten


   

e-mail: bastel.stube@gmx.net  - Letzte Änderung: 18.7.2012

Die Bilder sind im Moment nur zum Teil von meinen eigenen Modellen, ansonsten aus dem Netz oder von fremden Modellen des gleichen Typs wie meine (gekennzeichnet durch (@) ). Aus Sicherheitsgründen habe ich Fremdbilder zu einem großen Teil entfernt. Bei noch nicht gebauten Modellen können noch eigene Bilder folgen, bei alten Modellen muß ich dann auf Bilder verzichten. Falls jemand mir ein Bild zum Einstellen überläßt, bei dem das Copyright kein Hindernis ist, wäre ich dankbar.


Hier geht es nicht um das Tragen der Modelle, sondern um alle Arten von Außen- und Innenlasten, die man so befördern kann.

Nicht alles habe ich schon probiert, einiges habe ich noch vor. Man muß bedenken, daß je nach Land, der Abwurf von Gegenständen sehr stark regelementiert ist. Schleppseile sind normalerweise unkritisch, aber alles andere kann schon zu Problemen führen.


Seglerschlepp

Hierbei wird ein Segelflugzeug von einem Motorflugzeug in die Höhe gezogen. Das Motorflugzeug kann auch ein Motorsegler sein. Das Segelflugzeug kann z.B. auch ein Prototyp sein, der vor dem Weiterbau ohne Antrieb getestet wird. Ähnliches hat man mit dem ersten Space Shuttle "Enterprise" gemacht, allerdings als Huckepackschlepp.
Der Schlepper kann auch mehrere Segelflugzeuge gleichzeitig schleppen. Den umgekehrte Fall habe ich im Modellfliegen noch nicht gefunden. In Realität wurden aber große Lastensegler im 2.Weltkrieg von mehreren Schleppern gezogen.

Schleppkupplung Schlepper

Im echten Flugzeug ist die Schleppkupplung meist am Ende des Rumpfs angebracht. Der Seglerpilot hält sein Flugzeug möglichst genau hinter dem Schlepper, der sonst nicht mehr zu kontrollieren ist.

Im Modell geht das nicht. Der Seglerpilot kann das Modell nicht genau genug steuern. Daher ist die Schleppkupplung in der Nähe des Schwerpunkts des Schleppers angebracht. Meistens oben am Rumpf oder der Fläche (bei Hochdeckern). Durch diese Position wirkt sich der Zug relativ wenig auf die Fluglage des Schleppers aus. Der Segler hält sich immer ein gutes Stück höher als der Schlepper. So ist auch das Leitwerk ungefährdet. Eine Schleppkupplung unter dem Rumpf wird normalerweise nicht gemacht, eher für Bannerschlepp. Seitlich am Rumpf, vorzugsweise auf beiden Seiten ist auch möglich, wenn die Rumpfoberseite (z.B. durch das Cockpit) nicht verwendbar ist.

Die Schleppkupplung besteht meist aus einem gut an der Struktur befestigen Teil aus Holz, Plastik oder Alu, das eine Öffnung enthält. Quer durch die Öffnung geht ein Metallstab, der von einem Servo weggezogen werden kann. Weitere Variationen haben einen rechtwinkeligen Stab, der das Gegenlager bildet. Es gibt auch Kupplungen mit einem Kugelsystem. Es sind auch zwei Öffnungen möglich, die nacheinander gelöst werden.



Das Servo sollte stark genug sein, um in jedem Fall die Kupplung öffnen zu können. Da der Weg meist klein ist, kann man die Anlenkung sehr weit innen am Servohebel einhängen.


Schleppkupplung Segler

Die Schleppkupplung sitzt beim Segler meist vorne mittig in der Spitze oder an der Seite. Grundsätzlich sind die Konstruktionen ähnlich wie beim Schlepper, allerdings um 90° verdreht. Einfache Kupplungen bestehen aus einem unterbrochenen Rohr, durch das eine Stab führt. Durch ein Loch in der Seitenwand wird die Schlaufe geführt und mit dem Stab gehalten. Für leichte Modelle geht sogar ein Klettverschluß, der mit einerm Ruck gelöst werden kann.

Seil

Das Seil sollte nicht zu schwer sein. Etwas Flexibilität ist OK, aber ein Gummiseil ist auch nicht gut. Eine leuchtende Farbe hilft. Auch leichte weiche Körper am Seil helfen beim Fliegen und beim Suchen. Das Schlepperende kann man mit einem weichen dicken Überzug versehen, damit es sich nicht in den Ruderspalten verklemmt.

Start

Beide Piloten sollten beieinander stehen. Das Seil wird auf Zug gebracht und der Schlepper gibt Gas. Der Segler sollte als erster Abheben und eine Position über dem Schlepper einnehmen.

Flug

Manöver möglichst ansagen. Keine engen Kurven oder abrupte Manöver. Der Segler darf nicht in die Kurve hineinsteuern, sonst ist das Schleppseil nicht mehr auf Zug und es gibt einen Ruck. Am besten nur mit QR die Flächen eben halten und den Schlepper den Segler herumziehen lassen.

Ausklinken

Das Ausklinken ansagen, bestätigen und sich vom Schlepper entfernen.

Huckepackschlepp

Eine früher häufiger eingesetzte Methode, die heute selten wird. Ich habe einen recht verbreiteten Aufsatz für den Big Lift. Der Segler wird in einer Vorrichtung über dem Schlepper eingespannt und auf Zielhöhe wird die Verriegelung gelöst. Die Gefahren bei teilweisem oder komplettem Blockieren oder Lösen sind für beide Modelle hoch. Der Segler hat keinerlei Einflußnahme. Andererseits wirken seine Fläche und Ruder sehr direkt auf den Schlepper.
Der Vorteil ist, daß auch Modelle ohne Schleppkupplung und mit geringer Ruderwirkung (2-Achs), sogar Motormodelle auf Höhe gebracht werden können. Dafür sind Größe und Gewicht des Seglers begrenzt.




Bannerschlepp

Für den Bannerschlepp wäre eine Schleppkupplung an der Unterseite oder zumindest der Seite des Flugzeugs von Vorteil. Allerdings haben das die wenigsten Modelle, und mit der normalen Schleppkupplung geht es auch gut.

Im Vorbild wird das Banner oft mit einer Schleppleine mit Haken aufgenommen. Im Modell startet man einfach vom Boden damit.

Das Banner besteht aus einem länglichen Stück Stoff. Am besten eine sehr leichte Kunstfaser. Es ist nur schwer möglich das Banner nicht durchscheinend zu fertigen, daher kann Text nur von einer Seite gelesen werden. Das sollte beim Flug berücksichtigt werden. Vorne befestigt man eine Stange am Stoff, an der über ein Trapez die Schleppleine befestigt wird. Die obere Leine ist kürzer, das Banner hängt etwas unter der Schleppleine. Unten an der Stange kann man noch Gewicht montieren um eine saubere Lage zu gewährleisten. Auch Bleiband an der Unterkante des Banners hilft. Bei längeren Bannern kann man weitere dünnere Stangen weiter hinten anbringen, allerdings nicht am Ende.
Das Banner wird hinten immer sehr flattern. Das läßt sich auch mit einer starren Stange nicht beheben. Mir hat es schon mehrere Stangen einfach rausgeschleudert. Daher sollte man hinter das eigentliche Banner und die Beschriftung noch einen Fransenteil anbringen, der den Rest des Banners beruhigt.

Für erste Versuche sind auch Flaggen sehr praktisch. Eine größere Seillänge wirkt beruhigend auf das System. Mindestens 2 Bannerlängen.

Beim Start legt man das Banner auf Zug auf, damit kein Ruck erfolgt und startet vorsichtig. Falls die Geschwindigkeit nicht genügend steigt, abbrechen ! Wenn das Modell das komplette Banner nicht über den kurz gemähten Rasen ziehen kann, sollte man eher ein kleineres Banner nehmen. Man kann noch etwas gewinnen, wenn man das Banner verkehrtherum auflegt, d.h. das Vorderteil nach hinten und das Seil darauf. Dann zieht das Flugzeug am Anfang nur einen kleine Teil des Banners und erst am Ende das ganze. Außerdem kann das Model dann u.U. schon in der Luft sein. Kurven weitläufig fliegen, sonst wird das Banner langsamer als das Modell und erzeugt danach einen großen Zug. Looping geht, ist aber nur bei deutlichem Leistungsüberschuß zu empfehlen und sollte großräumig erfolgen.

Landen mit Banner ist NICHT zu empfehlen, also abwerfen. Bedenkt die Windrichtung und die Höhe. Das Banner kann ganz schön abgetrieben werden. Je höher der Abwurf erfolgt, desto mehr ist die Schleppleine verwickelt !

Hier einige erste Erfahrungswerte zur Bannergröße:

600x75cm, dünn, Bleiband:

Fallschirmspringerabwurf

Die Fallschirmspringer werden meist in einer ganz oder teilweise geschlossenen Box unten am Rumpf oder an den Flächenstreben befördert. Die Schwierigkeit liegt darin, sicherzustellen, daß sich der Fallschirm nicht im Flugzeug verwickelt.

Bonbonabwurf

Die Bonbons werden meist im Rumpfinneren transportiert und durch eine Klappe abgelassen. Manchmal auch eine außen montierte Kiste. Etwas Sorgfalt muß darauf verwendet werden, daß sich die Bonbons nicht verhaken und die Klappen wieder zugehen, oder zumindest bei der Landung nicht stören.
Aus Sicherheitsgründen sollte die Ladung nicht direkt über Personen abgeworfen werden. Einerseits könnte das Modell in Probleme geraten. Andererseits sind die Bonbons bei entsprechender Höhe richtige Geschosse.

Die Cargo ist dafür vorgesehen.

Löschflugzeug

Es werden auch viele Landflugzeuge zum Feuerlöschen verwendet. Im Modellbau sind es allerdings meistens Wasserflugzeuge, speziell Flugboote wie die klassische Canadair CL215. Das Aufnehmen erfolgt meist vorbildgetreu, auch wenn die Mechanik aufgrund von Größe und Aufbau vom Vorbild abweicht. Der gezielte Abwurf ist schwierig, da man die Tiefe nur schwer abschätzen kann.

Bombenabwurf

Die Bomben sind meist Plastiknachbauten mit einem Auslösemechanismus. Zur besseren Sicht kann Mehl hineingegeben werden, das beim Auftreffen eine Staubwolke bildet.

Lasthaken Hubschrauber

Ich habe zum Flaggenschlepp mit dem Heli eine sehr flächenmodellartige Kupplung gebaut. Meistens werden aber eher scale Lasthaken verbaut, mit denen dann vorbildartige Lasten befördert werden. Diese Haken sind Kranhaken ähnlich mit einem raffinierten Mechanismus für ein sicheres und kraftsparendes Öffnen des Hakens.

Das Fliegen mit Last ist schwieriger als mit dem Flugzeug. Im Schwebezustand bringt die Last einige Störungen ins Gleichgewicht. Bei Geschwindigkeit wird das Seil mit der Last nach hinten gezogen und kommt so dem Heckrotor gefährlich nahe.

In Zukunft möchte ich auch andere Behälter z.B. mit Wasser nutzen. Dazu braucht man aber eine weitere Funktion zum Ablassen. Am einfachsten wohl mit einer elektrischen Verbindung. Evt. könnte hier das Helicommand helfen.



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